Speaking at European House in Berlin: The “Brussels effect” alone is not enough.

Im Oktober durfte ich auf Einladung von Sergey Lagodinskyim Europa Haus in Berlin gemeinsam mit Dr. Janka Oertel und Dr. Dimitrios Argirakos über geopolitische Dimension und Auswirkungen des technologischen Wettbewerbs diskutieren. Schon im Vorgespräch bestand schnell Einigkeit zwischen den Diskutanten, woran es in Europa in den letzten Jahren mangelt. Europa und Deutschland haben sich in den letzten Jahren zu sehr auf der eigenen (wirtschaftlichen) Dominanz im Rückenwind der US und von den USA geprägten regelbasierten Globalisierung ausgeruht und muss jetzt selbstbewusster in den Wettbewerb eintreten.

In meinen Redebeiträgen habe ich immer wieder betont, dass Regulierung alleine uns nicht voranbringt. Gerade das papierbasierte Finanzsystem wird langfristig im Wettbewerb der Systeme an Einfluss verlieren und die neue Finanzwelt wird mehr und mehr durch Code bestimmt. Wenn Europa seine Stellung als Wirtschaftsmacht erhalten will, braucht es Innovation und wir müssen der Welt eine verlässliche, auf rechtsstaatlichen Prinzipen und vor allem offene Finanzinfrastruktur anbieten.

Das digitale Zeitalter wird nicht von Gesetzgebern bestimmt, sondern vom geschriebenen und genutzten Code.

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Editor-in-Chief for Rethinkinglaw Magazin on DAOs

In den letzten Monate durfte ich als Chefredakteur die Schwerpunktausgabe der Rethinkinglaw zu meinem Herzens- und Dissertationsthema DAOs gestalten und verantworten. Jetzt ist die Ausgabe endlich fertig und ich bin wirklich ein kleines bisschen stolz auf das Ergebnis.

Mein Ziel war es der breiten juristischen Öffentlichkeit einen tiefen Einblick in die Funktionsweise dieser neuen Organisationsform zu geben, tatsächliche Anwendungsfälle darzustellen und dabei nicht nur die oft abstrakten rechtlichen Probleme zu thematisieren. Dank exzellenterer Beiträge u.a. von Markus Büch, Kai Kremer, Dr. Biyan Mienert und Florian Glatz ist das glaube ich auch gelungen

Ganz „nebenbei“ erfahren die Leser auch noch von Benjamin Strasser, was die Bundesregierung plant, um das Gesellschaftsrecht zu digitalisieren und erhalten einen unfassbar spannenden Einblick in die Arbeit als Cryptolawyer im Interview mit Silke Noa.

Auf dem Cover seht ihr zahlreiche Jerrys, die zusammen versuchen ein NBA-Team zu kaufen. Was genau Jerrys sind und wieso sie ein NBA-Team kaufen wollen, lest ihr im Interview mit dem KrauseHouse-Creator Commodore.

Das Magazin ist beim Zeitschriftenhändler Eures Vertrauens erhältlich oder online..

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Four waves of digital currency and the future money

Free download available!

Perfect read for the start of the crypto winter!

Super happy that the updated and English Version of Sven Hilgers and my paper on the different development waves of digital currencies and the future of money is published and available for free on Freiheit.org.

In the updated version take the developments of the last couple of months into account and extended our policy recommendations in light of the Proposals discussed in the European Union. Hope you enjoy the read!

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Web3 frisst NFT-Plattform

Der Markt für Non-Fungible Token oder NFTs ist im letzten Jahr zu einem 40 Milliarden US-Dollar-Markt angewachsen. Der Marktführer OpenSea hat als dominierender Handelsplatz allein in 2021 300 Millionen US-Dollar in Gebühren eingenommen. In der letzten Woche hat sich mit Looksrare nun ein Konkurrent auf den Markt begeben, der die Marktführerschaft von OpenSea in ganz besonderer Weise angreift und sich dabei alle Eigenheiten des blockchain-powered Web3 zunutze macht. Ein perfektes Beispiel, um NFTs, Web3 und ihr disruptives Potenzial genauer zu beleuchten.

Was sind NFTs?

NFTs und Web3 basieren auf der Blockchain-Technologie. Die Blockchain-Technologie ermöglicht es, einzigartige Codeschnipsel (Token) zu erstellen, in einer verteilten, öffentlichen Datenbank zu verwalten und ohne Mittelsmänner zwischen Nutzern zu übertragen. Die Übertragung und Zuordnung in der Datenbank erfolgt dabei mit Hilfe asymmetrischer Verschlüsselung. Der öffentliche Schlüssel des Schlüsselpaars dient als Adresse, ähnlich einer Kontonummer, auf der die Token gelagert werden, und der private Schlüssel dient zur Verifizierung der Verfügungsmacht, ähnlich einer PIN. Die Schlüssel werden regelmäßig über Software oder Browser-Plugins in sogenannten „Wallets“ verwaltet.

Die konkreten Eigenschaften von Token unterscheiden sich je nach Anwendungsfall. Grundsätzlich lassen sich Token in zwei Überkategorien einteilen. Token können, wie zum Beispiel der Bitcoin, vertretbar sein. Dabei bleibt zwar jeder Bitcoin-Token einzigartig, der Wert des Tokens geht hier aber nicht auf die Einzigartigkeit des Tokens, sondern auf die Handelbarkeit der gesamten Anlageklasse zurück. Vertretbare Token werden dabei wegen ihrer Ähnlichkeit zu Geld oft als „Coins“ bezeichnet. Neben vertretbaren Token gibt es auch nicht vertretbare Token, sie beziehen ihren Wert gerade aus ihrer Einzigartigkeit. Diese Token werden folglich als „non-fungible token“ (NFT), also nicht vertretbare Token, bezeichnet. NFTs können theoretisch jeden Wert der physischen oder digitalen Welt repräsentieren und mit weiteren Funktionen programmiert werden. Derzeit werden NFTs vor allem zum Handeln von „Eigentumspositionen“ an digitalen Gütern genutzt. Diese Token enthalten neben z.B. dem Recht am digitalen Kunstwerk auch oft weitere Rechte, wie z.B. den Zugang zu exklusiven Events oder Internet-Communities.

Was ist Web3?

Die Möglichkeit, digitale Güter ohne Mittelsmann zu handeln und zu besitzen, erschließt ein bisher kaum greifbares Potenzial für die Verwaltung unserer digitalen Infrastruktur. Zahlreiche Vordenker und Investoren sprechen deshalb regelmäßig von der Evolution des Web2.0 zum Web3. Während User im plattformzentrierten Web2.0 die Möglichkeit hatten, Content zu konsumieren („read“) und zu produzieren („write“), eröffnet die Blockchain-Technologie die Möglichkeit, den produzierten Content auch zu besitzen („own“) und ganz unabhängig von den großen Plattformen zu monetisieren.

Im Detail bedeutet dies, dass die Daten dem vom Nutzer kontrollierten Wallet zugeordnet sind und nicht einer Plattform. NFTs, die Nutzer über OpenSea erwerben, werden nicht in einer geschlossenen Datenbank der Plattform aufbewahrt, sondern auf dem vom Nutzer kontrollierten Wallet. Nach dem Kauf und der automatischen Übertragung ins eigene Wallet kann der Nutzer frei über das NFT verfügen, es ohne Zutun der Plattform übertragen oder eine andere Handelsplattform für den Weiterverkauf nutzen.

Wer ist OpenSea?

Die Plattform OpenSea ist dabei anders als die herkömmlichen Plattformen des Web2.0 nur ein vermittelnder Intermediär und hat zu keiner Zeit volle Kontrolle über die digitalen Güter der Nutzer. Die Plattform bietet NFT-Besitzern die Möglichkeit, ihre Kunst einem breiten Publikum zum Kauf anzubieten. Sofern der Wunschpreis erzielt oder die Auktion beendet ist, wird der Verkaufsvorgang über die Smart Contracts der Plattform abgewickelt. OpenSea ist somit ein Schaufenster für digitale Güter mit angebundener Handelsinfrastruktur. Für das Schaufenster und die Nutzung der Handelsinfrastruktur zahlen Nutzer je abgewickeltem Verkauf eine Gebühr von 2,5% an die Plattform. Bei einem Verkauf von einem gefragten NFT wie einem BoredApe mit Preisen von über 85 ETH beläuft sich die Gebühr schnell auf mehrere tausend US-Dollar.

Die gerade fünf Jahre alte Plattform wird durch zahlreiche namhafte Venture-Capital-Firmen finanziert und ist laut der letzten Finanzierungsrunde über 13 Milliarden US-Dollar wert. Das OpenSea weiterhin ein Unternehmen in privaten Investorenhänden ist, dessen Management öffentlich über einen Börsengang nachdenkt, und bei dem gleichzeitig die Nutzer in keiner Weise an den Erträgen oder der Entwicklung der Plattform beteiligt werden, hat immer wieder zu großem Unmut geführt.

OpenSea gilt als die treibenden Kräft hinter dem enormen Wachstum des NFT-Markts im letzten Jahr, hat(te) eine goldene Zukunft vor sich und war bis vor wenigen Tagen dank starker Netzwerkeffekte keiner ernsthaften Konkurrenz ausgesetzt. Ein Team aus Entwicklern hat sich nun die Kritik an OpenSeas zum Anlass genommen und eine Web3-Attack gestartet. Das anonyme Entwicklerteam der NFT-Handelsplattform Looksrare.org hat dazu drei dem Web3 eigene Anreizmechanismen kombiniert, um schnell eine kritische Masse an Nutzern zu erreichen und die Netzwerkeffekte des Marktführers zu brechen.

Drei Anreize zum Wechsel

Im ersten Schritt wurde die Öffentlichkeit der Blockchain genutzt und alle Wallets ausfindig gemacht, die hohe Gebühren auf der OpenSea-Plattform gezahlt haben. Um diese offensichtlichen NFT-Enthusiasten und ihre digitalen Güter dann auf die eigene Plattform zu ziehen, hat Looksrare ihnen in einem AirDrop $Looks-Token im Verhältnis zu den auf OpenSea gezahlten Gebühren geboten, sofern sie mindestens ein NFT auf der Looksrare Handelsplattform zum Verkauf anbieten. Nachdem Nutzer ein NFT gelistet hatten, konnten sie die Token „abheben“ und dann jederzeit veräußern.

Im zweiten Schritt haben die Besitzer von $Looks-Token die Möglichkeit, an den Plattformgebühren direkt mitzuverdienen. Tokenholder können ihre Token auf der Plattform hinterlegen („staken“) und insbesondere in den ersten Wochen enorme Erträge in Form von neugeschaffenen $Looks-Token und Anteilen der Transaktionsgebühren in Ether erwirtschaften. Der Ertrag ist dabei abhängig vom Handelsvolumen auf der Plattform, so dass Tokenholder einen weiteren Anreiz haben, ihre NFTs auf der Plattform zu handeln und weitere Nutzer auf die Plattform zu ziehen.

Last but not least bietet Looksrare im dritten Schritt ein für alle NFT-Besitzer attraktives Gebührenmodell. Die Transaktionsgebühr selbst ist zunächst 20% günstiger als auf der OpenSea-Plattform. Zudem erhält jeder Nutzer $Looks-Token im Verhältnis zu den auf der Plattform gezahlten Gebühren. Der „kick-back“ von Plattform-Token an die Nutzer sorgt für „User-Ownership“ und gibt den aktivsten Nutzern langfristig große Mitbestimmungsrechte. Die erhalten Token können dann entweder weiterverkauft oder auf der Plattform gestaked werden, um auch von den Gebührenzahlungen anderer Nutzer zu profitieren.

Die Revolution frisst ihre Kinder

Mit diesem ausgeklüngelten Anreizssystem schafft es ein Emporkömmling, dem Marktführer innerhalb weniger Tage große Marktanteile abzunehmen und eigene Netzwerkeffekte zu schaffen, die das First-Mover-Advantage des Platzhirschs brechen könnten. Innerhalb weniger Tage erreichte Looksrare mit geringerem Funktionsumfang ein ähnliches Handelsvolumen wie der fünf Jahre alte Marktführer. Ob das Vorhaben von Looksrare am Ende langfristig erfolgreich sein wird, bleibt abzuwarten. Die ersten Tage liefen erfolgreich und das Gebührenmodell bietet den mit NFT Handelnden solch enorme Anreize, dass es kaum vorstellbar ist, dass die Plattform bei steigendem Funktionsumfang nicht zumindest große Marktanteile im NFT-Handel gewinnt. Durch den Vorgang wird aber schon jetzt deutlich, dass Plattformbetreiber nicht lange Monopolisten bleiben, wenn digitale Güter von Nutzern kontrolliert werden. Möglich wird dies durch die Portabilität aller Daten, denn die NFTs und andere Token sind Wallets und nicht Plattformen zugeordnet. Gleichzeitig ermöglichen Tokenomics ganz neue Belohnungssysteme, die es Nutzern gestatten, direkt an den durch sie geschaffenen Werten auf den Plattformen zu partizipieren und die damit auch finanzielles Interesse daran haben, die Regeln der Plattform mitzugestalten. Wie schon in den Anfängen von Web2.0 werden die Platzhirsche der ersten Generations von innovativen Konkurrenten verdrängt  – das Tempo der Verdrängung ist dabei dank nativer Datenportabilität im blockchain-powered Web3 nur um ein Vielfaches höher und mit weniger Aufwand für jeden Nutzer verbunden.

Wer wäre heute denn noch bei Facebook, wenn wir Freundesliste, Urlaubsfotos und Likes mit wenigen Klicks auf eine Plattform umziehen könnten, die uns an den Werbeerlösen beteiligt?

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Vier Wellen digitaler Währungen und die Zukunft des Geldes

Wieso gibt es Bitcoins, was ist eine Blockchain und brauchen wir einen digitalen Euro?

Gemeinsam mit Sven Hilgers habe ich für die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit ein Papier zu digitalen Währungen und der Zukunft unseres Geld verfasst. Wir zeichnen im Papier die Entwicklung rund um Bitcoin der letzten Jahre nach und skizzieren dabei die Entstehung der verschiedenen digitalen Währung in vier Wellen. Das Papier soll als Informationsgrundlage für Entscheider dienen und die Grundlage für die weitere Diskussion über den digitalen Euro und die Regulierung von Kryptowährungen bilden.

Das Papier könnt ihr hier kostenlose runterladen.

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Cryptocurrencies: A Guide to Getting Started

“The best way to be equipped to speak to, engage with and apply cryptocurrency to your life and your workplace is not to read about it, but rather to start working with it directly.”

Global Future Council on Cryptocurrencies

The Crypto-Council of the World Economic Forum was so kind creating a comprehensive, easy-to-read guide on the workings of Cryptocurrencies and how to get started using them. Highly recommended read for everyone!

You can download the 23-page long guide here.

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Is bitcoin helping the fight against climate change?

A recent study found that today 67% of the energy used by the Members of the Bitcoin Mining Council is sustainable energy, higher than for any country and probably any industry worldwide.1 So, maybe bitcoin is not the climate killer some people deem it to be but actually helping the fight against climate change?

Yes, the bitcoin-Network consumes a lot of energy and no sane person would try to argue with that. The more relevant question is if the energy is used efficiently and creates benefit or value. The comparison to banks and their infrastructure would be accurate to judge on that since the bitcoin network provides a similar service and an honest assessment compares bitcoins carbon footprint with the services that are substituted. We only know how bad bitcoin is, if we know what the energy consumption of the traditional financial system is – or if you see bitcoin more like digital gold, how much energy is used to mine, store and distribute gold.

On the other hand, the energy used for bitcoin is exceptionally clean. The biggest cost position for Miner is electricity – they have an unprecedented incentive to buy the energy as cheap as possible and are insanely mobile at the same time. Clean energy is in most, if not all places, significantly cheaper than dirty coal and that’s why Miners mainly adapted innovative approaches like changing production venues each Season or buying otherwise wasted energy. This way the network today has a cleaner energy mix than Germany as one of the greenest countries in the world and will probably net-zero emitting by the mid of this decade. All without any subsidies or pressure from regulators. The help for climate doesn‘t come from the energy consumption, but the innovation around it.2,3

Having said all that: Besides bitcoin as digital gold, I strongly favor more environmentally friendly consensus-mechanism like Proof-of-Stake and more efficient blockchains like Cardano and hopefully soon Ethereum.

(1) https://www.hope.com/content/dam/hope-assets/collateral/BMC-Q2-2021-materials.pdf

(2) https://assets.ctfassets.net/2d5q1td6cyxq/5mRjc9X5LTXFFihIlTt7QK/e7bcba47217b60423a01a357e036105e/BCEI_White_Paper.pdf

(3) https://nymag.com/intelligencer/2021/05/jack-dorsey-says-bitcoin-is-climate-friendly-is-he-right.html

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Good for adoption, bad for merchants

PayPal announced the launch of the a new „Checkout with Crypto“ enabling its users to pay with cryptocurrencies they hold on PayPal accounts. This means that US consumers can use their cryptocurrencies to pay at millions of global online merchants and another big step for the normalized use of digital assets in day-to-day life. While the news are undoubtedly good for widespread adoption, they come with a grain of salt for merchants. Other the Tesla, which will keep the bitcoin used to buy its cars, PayPal will convert the digital assets at the Check-Out into fiat-money and pay the merchant in USD or EUR. 

You can find PayPal’s announcement here.

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